Mit einem Hund auf den Lofoten wandern
Was man wissen muss, wenn man mit seinem Hund auf den Lofoten unterwegs ist...
Welche Wanderungen sind geeignet?
Aufgrund der Unwegsamkeit des Geländes (Geröllfelder, Felsblöcke, hohe Kletterstufen) sind bestimmte, auf dieser Website vorgestellte Wanderungen nicht für Hunde geeignet, auch wenn diese gut durchtrainiert sind.
Häufig stellt man erst fest, dass das Gelände zu schwierig ist, wenn man schon eine große Strecke zurückgelegt hat, und dann ist es zu spät. Oft weiß man auch nicht, ob ein Hund wirklich müde ist oder ob ihm irgendetwas weh tut. Von Natur aus mutig und treu ergeben, folgt er Ihnen tapfer, um Sie nicht zu enttäuschen. Bevor Sie mit Ihrem Hund aufbrechen, sollten Sie sich die Zeit nehmen, die Karte genau zu studieren: Sind die Steigungen nicht zu steil oder die Entfernungen zu groß für Ihren vierbeinigen Begleiter?
Um Ihnen die Auswahl zu erleichtern, haben wir die Datenblätter der Wanderungen, auf denen Sie Ihren (sportlich aktiven und gesunden) Hund getrost mitnehmen können, mit einem *-Symbol gekennzeichnet. Bitte berücksichtigen Sie, dass die gesamte Durchquerung der Lofoten nicht für Hunde geeignet ist.
* Bald online
Leichtgewichtige Hunde (kleiner oder mittlerer Größe) kommen in schwierigem Gelände besser zurecht
Wenn Ihr Hund sportlich aktiv ist und unwegsame Gelände nicht scheut, dann kann er sich auf den Lofoten herrlich austoben. Manche Wanderungen sind jedoch reinste Kletterpartien für Ihren Hund, der weder Ihre Beinlänge hat, noch beim Bewältigen schwieriger Passagen die Hände zuhilfe nehmen kann. Kleinwüchsige Hunde (oder Hunde mittlerer Größe wie z. B. ein Border Collie) sind eher bevorteilt. Sie sind wendiger, und da Sie sicher ab und zu helfen müssen (durch Tragen bei bestimmten Passagen), ist es auch für Sie leichter, wenn Ihr Hund nicht allzu schwer ist.
Lange Wanderungen sind nichts für anfällige Hunde und Jungtiere
Auch Hunde mit Gelenkproblemen (etwa in der Hüfte) sind zu schonen. Zu lange oder zu technische Wanderungen (die z. B. über Geröllfelder führen) sind ungeeignet. Auch für Jungtiere sind Wanderungen in den Bergen keine gute Idee, da es sich nachteilig auf ihr Wachstum auswirken könnte. Wenn Sie Ihren jungen Hund dennoch mitnehmen wollen, sollten Sie einen Rucksack mitnehmen, so dass Sie ihn bei Bedarf tragen können.
Krankheiten oder Gefahren?
Es gibt keine speziellen Krankheiten, vor denen man sich auf den Lofoten fürchten müsste.
In Norwegen gibt es keine Tollwut und auch kaum Zecken, außer in der Nähe von Schafweiden, die aber in der Regel keine Krankheiten übertragen. Kontrollieren Sie also Ihren Hund nach jeder Wanderung, auf der Sie Nutztieren begegnet sind (und vergessen Sie nicht die Zeckenpinzette). Auf lange Sicht sind Granitfelsen ziemlich aggressiv für Hundepfoten (also regelmäßig kontrollieren). Auch ist das Wasser in den Moor- und Feuchtgebieten sehr sauer, was zu Reizungen zwischen den Zehen führen kann. Auch das ist also regelmäßig zu untersuchen, vor allem wenn Ihr Hund beginnt, seine Pfoten ständig zu belecken..., manchmal bis aufs Blut!
> Zeckenpinzetten sind vor Ort in der Apotheke erhältlich (flåttfjerner = Zeckenpinzette).
Schwimmen und Trinkwasser
Wenn Ihr Vierbeiner gerne schwimmt und Kälte nicht scheut, wird es ihm hier gefallen, denn das Meer oder ein See sind nie weit entfernt und an einem warmen Sommertag wird ihm eine kleine Erfrischung sicher gut tun. Auf den meisten Wanderungen gibt es zahlreiche Wasserstellen (Flüsse, Seen), um Ihren Hund mit sauberem Trinkwasser zur versorgen, so dass Sie nicht literweise Wasser mitschleppen müssen (prüfen Sie aber vorher, ob unterwegs genügend Versorgungspunkte vorhanden sind).
> In den Supermärkten vor Ort werden praktische 33 cl-Flaschen mit integriertem Wasserspender für Hunde angeboten, die äußerst praktisch sind und kaum Platz in Anspruch nehmen. Sie können die Flasche unterwegs immer wieder nachfüllen.
Vor Ort geltende Gesetze, Einschränkungen und Verbote
Hunde müssen zwischen dem 1. April und 20. August (einschließlich) überall angeleint werden. Das sieht das norwegische Gesetz (Lov om hundehold ) zum Schutz von Zucht- und wild lebenden Tieren vor. Unabhängig von der Jahreszeit müssen Sie Ihren Hund unbedingt immer anleinen, wenn Nutztiere (Schafe, Rinder) in der Nähe sind oder Vögel am Boden nisten, etwa während der Brutzeit im Frühling. Die Norweger werden Sie sicher darauf hinweisen, wenn Sie das Anleinen einmal vergessen sollten. Doch abseits von bewohnten Gebieten und Nutztieren trifft man nicht selten Einheimische, die ihren Hund frei laufen lassen. Wenn Ihr Hund nicht gerade einen ausgeprägten Jagdinstinkt hat, sollten Sie von Fall zu Fall entscheiden. Wenn Sie also Ihren Hund frei laufen lassen (und nochmal: Abseits von bewohnten Gebieten und Schafen!), müssen Sie ihn stets unter ihrer Aufsicht halten und er muss auf den ersten Zuruf zurückkommen. Diese Warnung ist unbedingt ernst zu nehmen, da in Norwegen jedes Jahr Hunde auf Anordnung staatlicher Behörden oder durch die Bauern selbst wegen Angriffen oder Verdacht von Angriffen auf Schafe (oder ähnliche Vorfälle) erlegt werden. Manche Bauern werden nicht zögern, Sie körperlich zu bedrohen, wenn Ihr Hund nicht angeleint ist (wir haben das selbst erlebt). Sie sind weiter verpflichtet, sämtlichen Hundekot aufzusammeln, auch in freier Natur (jawohl!), und auch hier wird man Sie zur Ordnung rufen, sollten Sie es einmal „vergessen“.
Grenzüberschreitung
Prüfen Sie, bevor Sie die norwegische Grenze überschreiten (ein paar Wochen vor Reiseantritt), ob alle Unterlagen für Ihren Hund in Ordnung sind (EU-Heimtierausweis, Kennzeichnung, gültiger Impfpass, Behandlung gegen Bandwurmbefall usw.) Egal ob Sie mit dem Flugzeug oder dem Auto anreisen, Sie müssen Ihr Haustier (bei der Einreise) beim Zoll anmelden. Der Zollbeamte prüft vor Grenzüberschreitung die Ausweispapiere und stellt sicher, dass die Behandlung gegen Bandwurmbefall (unter Einhaltung der geltenden Fristen) durchgeführt wurde.
> Mehr über die Einreisebestimmungen für Norwegen mit einem Haustier finden Sie auf der Seite: www.mattilsynet.no (in englischer Sprache)
Mitnahme von Hunden auf Fähren
Beim Übersetzen mit der Fähre zwischen Bodo und Moskenes muss Ihr Hund, sofern vorhanden, im Auto bleiben oder unten in der Fähre in einem speziellen, sehr lauten Laderaum (Edelstahl-Zwinger mit Wasserversorgung) untergebracht werden. Sie können Ihren Hund während der Überfahrt auf Anfrage mindestens einmal besuchen, oder die ganze Zeit an seiner Seite verbleiben (neben dem Käfig sitzend!). Vergessen Sie nicht, eine Decke mitzunehmen!
Unterkünfte
Informieren Sie sich vor der Abreise, ob in den Unterkünften Hunde erlaubt sind. Häufig ist das der Fall, in der Regel muss aber ein kleiner „Reinigungs“-Zuschlag bezahlt werden.
Tierärzte auf den Lofoten
Wenn nötig, gibt es in Leknes (www.facebook.com/lovetsenter.no / +47 76 08 29 99) und in Svolvaer (www.lofotendyreklinikk.no / +47 76 07 16 17) eine Tierarztpraxis.
Nützliche Hinweise
Die in öffentlich zugänglichen Stätten (Cafés, Restaurants, Geschäfte usw.) geltenden Hygienevorschriften sind für Hunde (mit Ausnahme von Blinden- und Polizeihunden) ausgesprochen streng, und die Angst vor (äußerst seltenen) Allergien grenzt unserer Meinung nach an Hysterie.
Im Gegensatz zu vielen anderen europäischen Ländern können Sie Ihren Hund hier nicht zum Einkaufen (das Verbot gilt generell, nicht nur für Lebensmittelgeschäfte) oder ins Café mitnehmen. Ihr vierbeiniger Freund muss also im Auto oder an einem Straßenpfahl angeleint bleiben, während Sie Ihre Besorgungen in der Stadt machen.
Auch Busfahren mit einem Hund kann sich als schwierig erweisen, obwohl einige Fahrer durchaus zur Mitnahme bereit sind (auf Anfrage und wenn sich kein anderer Fahrgast weigert).
Obwohl sich die Norweger vor allem in den großen Städten zunehmend für Hunde begeistern (man kann regelrecht von einer Mode sprechen), so sind sie auf den Lofoten bislang wenig verbreitet. Auf Grund ihrer geringen Anzahl sind die an sich gut erzogenen Hunde kaum an andere Hunde gewöhnt und reagieren dementsprechend häufig mit Aggressivität. Aus Angst vor Konflikten bei Begegnungen mit anderen Hunden halten die Einheimischen ihren angriffslustigen Vierbeiner meist kurz an der Leine und machen einen großen Bogen um Sie.
Ohne verallgemeinern zu wollen, doch die negativen Reaktionen Ihnen und Ihrem Hund gegenüber werden Sie sicher überraschen (misstrauische und zum Teil sogar empörte Blicke), vor allem wenn Sie aus Ländern wie Niederlande, Deutschland, Belgien oder Großbritannien kommen. Bei Ihnen sind Hunde sehr präsent in der Gesellschaft, ob in der Stadt oder anderswo.
Fotos und Texte von Magdalena, Lofoten-Wandern